War das nun echter F!F-Abend?

Die Frage treibt uns im Vorstand des Öfteren um, wenn wir eine Veranstaltung besprechen. War das nun ein echter F!F-Abend? Hat sich jene spezielle Magie eingestellt, die wir sehr mögen, die aber auch wir nur gemeinsam mit einem – möglichst großen – Publikum erleben, vielen anderen Menschen, mit denen man zusammen zwei Stunden lang leidet, lacht und liebt? Was sind die Bestandteile eines „echten F!F-Abends“?

Am Anfang steht immer ein guter Film. Wir geben uns größte Mühe, unser Ingelheimer Publikum dahingehend zu verwöhnen – eher selten mit Popcorn-Kino oder „Flachware“, also Filme, die man auch im nächsten Kino-Dom sehen könnte und auch sehen sollte. Wir könnten anderweitig vielleicht mehr Tickets verkaufen, suchen aber Filme mit einem gewissen Anspruch für Erwachsene und Jugendliche aus. Dazu, zweites Kennzeichen, werden die Filme auf den Ort, die spezielle Location hin, adaptiert. Der Film soll zu dem Ort passen, zur Zimmerei, zur Baustelle, zum E-Werk. Drittens bieten wir ein Rahmenprogramm. Wir laden, wenn es geht, Gäste ein: Filmkritiker, Wissenschaftler, oder, immer wieder und besonders gern, auch Filmemacher. So etwa beim letzten F!F-Abend am 19. Juli im Haus Burggarten, als wir den Frankfurter Filmemacher Simon Stadler zu seinem Afrika-Film „Ghostland“ begrüßen und befragen durften. Oft unangekündigt, gibt es zum Vierten an manchen Aben­den einen Kurzfilm im Vorprogramm, der thematisch zum langen Film passt oder diesen wirkungsvoll kontrastiert. Auch das geschieht nie ohne Überlegung. Und fünftens, last but not least, sorgen wir immer für einen Snack und ein gutes Glas Wein. Das tun wir weniger, weil wir finden, dass es in Ingelheim zu wenig Gelegenheiten zum Feiern gibt, sondern weil wir das Gespräch und die Freude am Kino vor und nach dem Film fördern wollen, und dazu gehört eben vor allem, die eigenen intellektuellen und sinnlichen Eindrücke mit denen anderer abzugleichen.

Diese Form von Kino hat derzeit einen gewaltigen Aufschwung. Wie eine soeben veröffentlichte Studie der Filmförderungsanstalt zeigt, gab es im Jahr 2017 in Deutschland ein paar wenige Leinwände mehr als im Vorjahr, aber 3,9% mehr bei den sogenannten „Sonderformen“, das sind Kommunale Kinos, Open-Air-Veranstaltungen, Universitätskinos. Den höchsten Zuwachs lieferten mit sagenhaften 24,01% im Vergleich zum Vorjahr dabei die soge­nann­ten Wanderkinos, gerne von Vereinen betrieben, an wechselnden Spielstätten und mit einem abwechslungsreichen Programm. Wir liegen also in einem Trend, und waren Vorreiter, denn das F!F-Konzept „Wanderkino“ funktioniert bereits seit sechs Jahren. Dass unser Publikum die ganzen Mühen honoriert, zeigt uns, neben der Jahres­hauptversammlung, vor allem die stetig anwachsende Mitglieder­zahl. Besonders freuen wir uns derzeit darüber, dass 2018 das erste Jahr werden könnte, in dem alle F!F-Veranstaltungen ausverkauft sind. Alle, das heißt 100% aller Sitze! Im Moment sieht es danach aus. Das gelingt, wenn Sie weiter zu uns und zu vielen echten F!F-Abenden kommen.

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